Mit Wohnmobil und Kleinkind: Unsere Tipps für eine entspannte Überfahrt

Als wir uns entschieden, mit unserem 2-jährigen Sohn Leon und dem Wohnmobil nach England zu fahren, waren wir zunächst etwas besorgt. Würde er die Überfahrt gut überstehen? Wie gestalten wir die Zeit auf der Fähre? Nach unserer Rückkehr können wir sagen: Mit der richtigen Vorbereitung ist es viel einfacher als gedacht!

Die Vorbereitung macht's

Schon Wochen vor der Abfahrt haben wir Leon spielerisch auf die Fährfahrt vorbereitet. Mit Bilderbüchern über Schiffe und kleinen Spielzeugbooten in der Badewanne wurde die Vorfreude geweckt. Das hat sich definitiv ausgezahlt – er war schon ganz aufgeregt, das "große Boot" zu sehen!

Tipp: Bucht die Überfahrt am frühen Nachmittag. So könnt ihr morgens entspannt anreisen und Leon kann während der Überfahrt seinen Mittagsschlaf machen.

Der perfekte Zeitplan

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Timing beim Reisen mit Kleinkind alles ist. Hier unser bewährter Ablauf:

  • Vortag: Wohnmobil packen, während Leon schläft
  • Abreisetag morgens: Früh starten, Leon schläft noch 1-2 Stunden im Wohnmobil
  • Pause: Alle 2 Stunden für Bewegung und Snacks
  • Ankunft Calais: 2 Stunden vor Abfahrt für Check-in und Puffer

Die Packliste fürs Handgepäck

Must-haves für die Überfahrt

  • Wickeltasche mit Extras (die Wickelräume sind begrenzt)
  • Lieblingskuscheltier und Schmusedecke
  • Snacks: Obst, Kekse, Quetschies
  • Trinkflasche (Wasser ist an Bord teuer)
  • Wechselkleidung (bei Seekrankheit Gold wert!)
  • Kleine Spielsachen (nichts mit vielen Kleinteilen)
  • Tablet mit Offline-Inhalten für Notfälle
  • Feuchttücher und Desinfektionsmittel

Sicherheit im Wohnmobil

Die Sicherheit unseres Kleinen hatte oberste Priorität. Während der Überfahrt darf niemand im Wohnmobil bleiben, aber vorher gibt es einiges zu beachten:

Wichtig: Sichert alle losen Gegenstände! Bei der Überfahrt kann es schaukeln, und herabfallende Gegenstände sind gefährlich. Wir haben alles in verschließbaren Schränken verstaut.

Unsere Sicherheits-Checkliste:

  • Kindersitz fest montiert und überprüft
  • Keine losen Gegenstände auf Ablagen
  • Gasflaschen zugedreht
  • Kühlschrank auf 12V umgestellt
  • Fenster und Dachluken geschlossen

An Bord mit Kleinkind

Die Pride of Canterbury von P&O Ferries hat uns positiv überrascht. Es gibt mehrere familienfreundliche Bereiche:

Familienbereich: Ein abgetrennter Bereich mit weichen Sitzgelegenheiten und mehr Platz zum Krabbeln. Perfekt für Kleinkinder!

Leons Lieblingsorte auf der Fähre:

  • Das Außendeck: Wind und Wellen beobachten (warm anziehen!)
  • Die großen Fenster: Schiffe und Möwen entdecken
  • Der Duty-Free-Shop: Nur zum Durchlaufen – die Spielzeugabteilung ist verlockend!

"Mama, da – großes Wasser!" – Leons Begeisterung, als wir aufs Deck gingen, war unbezahlbar. Die frische Luft hat auch gegen aufkommende Übelkeit geholfen.

Seekrankheit vorbeugen

Unsere größte Sorge war, dass Leon seekrank werden könnte. Hier unsere Strategien:

  • Leichte Kost: Keine schweren Mahlzeiten vor der Überfahrt
  • Frische Luft: Regelmäßig raus aufs Deck
  • Ablenkung: Bücher vorlesen, Lieder singen
  • Horizont anschauen: Hilft bei ersten Anzeichen
  • Ingwerkekse: Als natürliche Hilfe dabei haben

Der Mittagsschlaf-Trick

Unser Geheimtipp: Plant die Überfahrt zur Schlafenszeit! Leon hat tatsächlich fast die ganze Überfahrt geschlafen. Wir hatten eine ruhige Ecke im Familienbereich gefunden, seine Kuscheldecke ausgebreitet, und nach der Aufregung des Boardings war er schnell eingeschlafen.

Profi-Tipp: Nehmt eine kleine Reisedecke mit! Die Klimaanlage kann recht kühl sein, und mit eigener Decke schläft es sich besser als mit den Jacken.

Essen und Trinken an Bord

Die Restaurants an Bord sind nicht unbedingt kleinkindfreundlich – laut, voll und teuer. Unsere Lösung:

  • Belegte Brote vom Wohnmobil mitgenommen
  • Obst und Gemüsesticks in Dosen
  • Nur Kaffee für uns Eltern an Bord gekauft
  • Wasser in Leons Trinkflasche (Leitungswasser in den Toiletten ist Trinkwasser)

Stellplatz-Tipp für Calais

Am Vorabend haben wir auf dem Camping Municipal de Calais übernachtet. Der Platz ist:

  • Nur 10 Minuten vom Fährterminal
  • Eingezäunt und sicher
  • Mit Spielplatz (Leon war begeistert!)
  • Saubere Sanitäranlagen mit Wickeltisch

Achtung: Übernachtet NICHT auf den Parkplätzen am Strand! Diese sind unsicher, und mit Kleinkind möchte man kein Risiko eingehen.

Das Boarding mit Wohnmobil

Mit Kleinkind ist das Boarding eine kleine Herausforderung. So hat's bei uns geklappt:

  1. Leon sicher im Kindersitz angeschnallt
  2. Lieblingskuscheltier und Snacks griffbereit
  3. Kinderlieder-Playlist vorbereitet
  4. Ruhe bewahren – Kinder spüren Stress

Das Personal war sehr hilfsbereit und hat uns einen Platz in der Nähe des Aufgangs zugewiesen. Das verkürzte den Weg nach oben erheblich!

Was richtig gut lief

Nach unserer Rückkehr können wir sagen: Die Überfahrt mit Kleinkind ist absolut machbar! Das Highlight für Leon war eindeutig das Außendeck – die Möwen, die Wellen und die anderen Schiffe haben ihn fasziniert.

Unser Fazit: Mit guter Vorbereitung, dem richtigen Timing und einer Portion Gelassenheit wird die Fährüberfahrt mit Kleinkind zu einem tollen Erlebnis für die ganze Familie!

Unsere Top 10 Tipps zusammengefasst

  1. Früh buchen: Familienfreundliche Zeiten sind schnell ausgebucht
  2. Puffer einplanen: Mit Kleinkind dauert alles länger
  3. Snacks dabei: Hungrige Kinder sind unglückliche Kinder
  4. Wickelzeug extra: Die Wickelräume können besetzt sein
  5. Lieblingssachen: Vertraute Gegenstände geben Sicherheit
  6. Flexible bleiben: Nicht alles läuft nach Plan
  7. Ruhezonen nutzen: Der Familienbereich ist Gold wert
  8. Frische Luft: Regelmäßig raus hilft allen
  9. Andere Eltern: Oft ergeben sich nette Gespräche
  10. Entspannt bleiben: Eure Ruhe überträgt sich aufs Kind

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Habt ihr auch Erfahrungen mit Kleinkind und Wohnmobil auf der Fähre gemacht? Wir freuen uns über eure Tipps und Geschichten in den Kommentaren!