Der Wales Coast Path ist ein Traum für Outdoor-Enthusiasten: 1.400 Kilometer atemberaubende Küstenlandschaft von Chester im Norden bis Chepstow im Süden. Für deutsche Wanderer, die über die Calais-Dover Route anreisen, bietet dieser einzigartige Küstenweg unvergessliche Wildcamping-Erlebnisse - wenn man weiß, wo und wie es legal möglich ist.
Wichtiger Hinweis
Wildcamping ist in Wales nur mit Erlaubnis des Grundbesitzers legal. Dieser Guide zeigt Ihnen Orte, wo Camping toleriert oder explizit erlaubt ist, sowie wichtige Verhaltensregeln.
Die besten legalen Wildcamping-Spots
Pembrokeshire Coast
Whitesands Bay Area
Herrlicher Strand nahe St. Davids. Camping auf dem nahegelegenen Privatland möglich (Farmer fragen!).
Llŷn Peninsula
Porth Oer (Whistling Sands)
Abgelegene Bucht mit "singenden" Sand. Diskrete Spots oberhalb des Strandes.
Anglesey
Newborough Forest & Beach
Waldcamping nahe einem der schönsten Strände von Wales. Forestry Commission toleriert diskretes Camping.
Gower Peninsula
Rhossili Bay Umgebung
Spektakuläre Klippen und Dünen. Bauernhöfe in der Umgebung erlauben oft Camping gegen kleine Gebühr.
Ceredigion
Cardigan Bay Küste
Mehrere tolerierte Spots zwischen New Quay und Aberaeron. Locals fragen!
Snowdonia Küste
Morfa Bychan
Dünenlandschaft mit Blick auf die Berge. Versteckte Plätze in den Dünen.
Leave No Trace: Die goldenen Regeln
Alles mitnehmen - auch organische Abfälle und Toilettenpapier.
Nur Gaskocher verwenden. Lagerfeuer sind in Wales meist verboten.
Respekt vor Natur und anderen Menschen. Nach 22 Uhr absolute Ruhe.
Zelt erst bei Dämmerung aufbauen, morgens früh abbauen.
Mindestens 60m Abstand zu Gewässern. Biologisch abbaubare Seife verwenden.
Auf markierten Pfaden bleiben, keine neuen Trampelpfade anlegen.
Praktische Tipps für deutsche Wildcamper
Kommunikation mit Locals
Die Waliser sind bekannt für ihre Gastfreundschaft. Ein freundliches "Bore da" (Guten Morgen) oder "Prynhawn da" (Guten Tag) auf Walisisch öffnet viele Türen. Fragen Sie immer höflich nach Erlaubnis - oft bekommen Sie nicht nur die Zustimmung, sondern auch wertvolle Tipps zu den besten Plätzen.
Beste Reisezeit
Mai bis September bieten die besten Bedingungen. Juli und August sind am trockensten, aber auch am vollsten. Frühjahr (April-Mai) und Frühherbst (September) sind ideal: weniger Menschen, milde Temperaturen und oft stabiles Wetter.
Wasser & Verpflegung
Trinkwasser ist entlang des Pfades oft verfügbar - in Dörfern, an öffentlichen Toiletten oder Friedhöfen. Wasserfilter oder Reinigungstabletten sind dennoch empfehlenswert. Kleine Dorfläden ("Village Shops") haben meist alles Nötige, schließen aber oft früh (17-18 Uhr).
Wetter & Ausrüstung
Das walisische Wetter ist unberechenbar! Auch im Sommer kann es plötzlich stürmen und regnen. Windstabiles Zelt ist Pflicht, ebenso wasserdichte Kleidung. Die Küstenwinde sind stark - Heringe für felsigen/sandigen Untergrund nicht vergessen.
Essenzielle Ausrüstung fürs Küsten-Wildcamping
Niedrige Bauform empfohlen wegen starker Küstenwinde
V-Heringe für Sand, Felshaken für steinigen Untergrund
Auch im Sommer können Nächte kühl werden
Für Notfälle und abgelegene Gebiete
Jacke, Hose, Rucksackschutz, wasserdichte Packsäcke
Rotlicht stört Wildtiere und andere Camper weniger
Offline-Karten wichtig bei schlechtem Empfang
Leave No Trace - alles mitnehmen!
Sicherheit geht vor, besonders in abgelegenen Gebieten
Insider-Tipps von erfahrenen Coast Path Wanderern
- Gezeiten-App nutzen: Viele schöne Spots sind nur bei Ebbe zugänglich. Die App "Tides Planner" ist unverzichtbar.
- Farmer-Camping: Viele Bauern entlang der Route erlauben Camping für £5-10 pro Nacht. Einfach höflich fragen!
- Frühe Vogel-Strategie: Wer vor 7 Uhr aufbricht, hat die schönsten Abschnitte oft für sich allein.
- Pub-Stopp planen: Viele Pubs erlauben Wanderern, Wasserflaschen aufzufüllen und bieten manchmal sogar Camping im Garten an.
- Wind-Check: Bei Windstärke über 6 lieber im Landesinneren campen - die Küste kann gefährlich werden.
- Lokale Facebook-Gruppen: "Wales Coast Path Hikers" hat aktuelle Tipps zu Sperrungen und neuen Camping-Möglichkeiten.
Rechtliche Situation & Alternative Optionen
Wildcamping-Gesetz in Wales
Anders als in Schottland gibt es in Wales kein generelles Recht auf Wildcamping. Das Campen ohne Erlaubnis auf privatem Land ist technisch gesehen Hausfriedensbruch. ABER: Viele Grundbesitzer tolerieren respektvolles, diskretes Wildcamping, besonders wenn man höflich fragt.
Wichtige Ausnahmen
- Nationalparks haben strengere Regeln - hier niemals ohne Erlaubnis campen
- Naturschutzgebiete (Nature Reserves) sind tabu
- In der Nähe von Wohngebieten besondere Vorsicht walten lassen
- Bei "Private Property" oder "No Camping" Schildern - respektieren und weiterziehen
Legale Alternativen
- Camping Barns: Einfache Scheunen-Unterkünfte für £10-15 pro Nacht
- YHA Hostels: Günstige Übernachtung mit Küche, oft in spektakulärer Lage
- Farm Camping: Viele Farmen bieten einfache Zeltplätze für £5-10
- Wild Camping UK App: Zeigt legale und tolerierte Camping-Spots
- Nearly Wild Camping: Website mit Bauernhöfen, die naturnahes Camping erlauben
Anreise zum Wales Coast Path
Von Deutschland nach Wales
Die schnellste Route führt über die Calais-Dover Fähre. Von Dover sind es nur etwa 4-5 Stunden Fahrt zu den verschiedenen Startpunkten des Wales Coast Path:
- Südwales (Cardiff/Gower): 3,5 Stunden via M4
- Westwales (Pembrokeshire): 5,5 Stunden via M4/A40
- Nordwales (Anglesey): 5 Stunden via M6/A55
Mit dem Zug: Von Dover Priory nach Cardiff in 4 Stunden (via London Paddington), nach Chester in 4,5 Stunden (via London Euston).
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