2,5 Stunden Wartezeit beim Check-in! Hätten wir nicht 3 Stunden Puffer eingeplant, wäre der Urlaub vorbei gewesen bevor er begann.
Es sollte ein entspannter Start in unseren Sommerurlaub werden. Stattdessen erlebten wir beim Check-in am Calais Terminal das reinste Chaos. Was genau schiefgelaufen ist und wie Sie solche Situationen vermeiden können, erfahren Sie in unserem Erfahrungsbericht.
Der Tag des Chaos
Datum: 15. August 2024 (Donnerstag)
Gebuchte Abfahrt: 14:30 Uhr
Ankunft am Terminal: 11:30 Uhr (3 Stunden vorher!)
Tatsächliches Boarding: 14:05 Uhr
Was ist passiert?
Als wir am Terminal ankamen, staunten wir nicht schlecht: Die Warteschlange vor dem Check-in reichte bis weit auf den Parkplatz zurück. Mindestens 200 Fahrzeuge standen bereits vor uns.
Ankunft am Terminal - die Schlange ist bereits beängstigend lang
Erste Durchsage: "Technische Probleme am Check-in"
Immer noch kein Fortschritt - nur 2 von 8 Schaltern geöffnet
Panik macht sich breit - viele befürchten ihre Fähre zu verpassen
Endlich Bewegung! Zusätzliche Schalter werden geöffnet
Geschafft! Wir sind durch den Check-in - mit nur 25 Minuten Reserve
Die Probleme im Detail
- Unterbesetzung: In der Hauptreisezeit waren nur 2 von 8 Check-in Schaltern besetzt
- IT-Ausfall: Das Buchungssystem war teilweise ausgefallen
- Keine Information: Erst nach 45 Minuten die erste offizielle Durchsage
- Fehlende Organisation: Kein Personal zur Koordination der Warteschlangen
- Sprachbarrieren: Viele ausländische Reisende verstanden die englischen/französischen Durchsagen nicht
Im August ist das Chaos am Calais Terminal oft vorprogrammiert. Besonders donnerstags und freitags, wenn viele Urlauber anreisen.
Was wir daraus gelernt haben
1. Zeit-Puffer sind Gold wert
Die offiziellen 90 Minuten Vorlaufzeit reichen in der Hauptsaison oft nicht aus. Wir empfehlen mindestens 2,5 bis 3 Stunden einzuplanen.
2. Online Check-in nutzen
Wir hatten leider keinen Online Check-in gemacht. Reisende mit QR-Code konnten eine separate, deutlich kürzere Spur nutzen.
3. Die richtige Reisezeit wählen
Wer flexibel ist, sollte die Hauptreisezeiten meiden:
- Juli/August generell sehr voll
- Freitagnachmittag und Samstagmorgen besonders kritisch
- Ferienbeginn/-ende in NRW, Bayern etc. beachten
4. Vorbereitung ist alles
- Online Check-in 24h vorher durchführen
- Alle Dokumente griffbereit haben (Pässe, Buchung, Haustierpaiere)
- Tank volltanken BEVOR man zum Terminal fährt
- Snacks und Getränke für die Wartezeit einpacken
- Entertainment für Kinder nicht vergessen
- Handy-Ladekabel griffbereit (für Updates der Reederei)
Die Reaktion von P&O Ferries
Nach unserer Rückkehr haben wir uns bei P&O Ferries beschwert. Die Antwort kam prompt:
"Wir bedauern die Unannehmlichkeiten. Aufgrund eines unvorhergesehenen IT-Problems kam es zu erheblichen Verzögerungen. Als Entschädigung bieten wir Ihnen einen 20% Rabatt auf Ihre nächste Buchung."
Immerhin eine nette Geste, auch wenn es den Stress nicht ungeschehen macht.
Unsere Tipps für andere Reisende
Vor der Anreise:
- P&O Ferries App installieren für Live-Updates
- Twitter/X von @POferriesupdate folgen
- Alternative Verbindungen recherchieren (DFDS, Irish Ferries)
- Flexible Buchung wählen (kostenlose Umbuchung möglich)
Am Reisetag:
- Früh losfahren - lieber in Calais warten als im Stau
- Volle Tankfüllung und volle Blase 😉
- Reiseproviant einpacken
- Gelassenheit bewahren - Stress hilft niemandem
Bei Problemen:
- Ruhig bleiben und Personal ansprechen
- Andere Reisende nach Infos fragen
- Beweise sammeln (Fotos, Zeiten notieren)
- Später Beschwerde für Entschädigung einreichen
Unser Fazit
Trotz des chaotischen Starts hatten wir einen wunderbaren Urlaub in England. Die Überfahrt selbst verlief dann problemlos und die Rückfahrt war zum Glück völlig entspannt.
Würden wir wieder mit P&O fahren? Ja, aber mit besserer Vorbereitung und definitiv nicht in der Hauptsaison. Die Fähren selbst sind modern und komfortabel - nur die Organisation am Terminal lässt zu wünschen übrig.